27. April 2010

Entlang der Westküste

Der zweite Teil unserer Rundreise führte uns an die Traumstrände des Westens in Richtung Elfenbeinküste. Mit dem TroTro fuhren wir von Accra nach Takoradi und von dort weiter an die Küste. Unser erstes Ziel war das kleine Fischerdorf Busua. Dort kamen wir in einem kleinen Gasthaus unter und wurden sofort von dem freundlichen Besitzer in breitem Berlinerisch begrüßt. Er hatte für ein paar Jahre in Deutschland gewohnt und bot uns gleich einen Sonderpreis an - 2,50 Euro für ein Doppelzimmer. Bei dem Preis konnten wir uns nicht beschweren.

Busua hat einen wunderschönen, grün bewaldeten Strand und an den hohen Bäumen leuchteten große, rote Blüten. Eine kleine Insel erhob sich aus dem Meer und in den Wellen schaukelten bunte Holzboote. Wir unternahmen eine Wanderung nach Butre, dem drei Kilometer entfernten Nachbardorf. Nachdem wir ein Stückchen am Strand entlang gelaufen waren, folgten wir einem kleinen Pfad durch den Wald. Der Weg führte über einen Berg und als sich der Wald lichtete hatten wir einen tollen Ausblick auf das Dorf, dass durch eine Flussmündung von einem weiten Sandstrand getrennt wurde. Eine kleine, krumme Holzbrücke ging über den klaren Fluss, auf dessen Oberfläche die Sonne glitzerte. Nachdem wir eine Zeitlang am Strand gesessen hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Abends saßen wir im Sand, aßen Reis und frische Orangen und genossen die kühle Nachtluft. Wir lagen im flachen Wasser und wurden sanft von den Wellen umspült. Über uns strahlten die Sterne und vom Ufer spiegelten sich die Lichter des Dorfes glänzend im Wasser.

Am nächsten Tag gingen wir zu Fuß weiter nach Akwidaa, ungefähr 15 Kilometer entfernt von Busua. Den ersten Teil gingen wir auf einer roten Schotterpiste, die sich durch das hügelige, dicht bewaldete Küstengebiet schlängelte. Nach ungefähr einer Stunde folgten wir einem kleinen Pfad ans Meer, um nicht die ganzen schönen Strände zu verpassen. Nun reihte sich eine einsame Bucht an die andere, feinster Sand, zackige Klippen, türkisfarbenes Wasser und ein strahlend blauer Himmel. Immer wieder legten wir eine Pause ein, um in die kalten, klaren Wellen zu springen. Die ganze Zeit trafen wir, bis auf in einem kleinen Dorf, auf keine Menschen. Wir waren an dem schönsten Abschnitt der ghanaischen Küste angekommen.

Nach einer Zeit kehrten wir dem Strand wieder den Rücken zu und folgten einem kleinen Trampelpfad im Schatten der Bäume. Von überall klang das Zirpen der Grillen und Zwitschern der Vögeln und unzählige bunte Schmetterlinge schwirrten umher. Einen Kilometer vor Akwidaa stieß der Pfad wieder ans Meer und den letzten Abschnitt liefen wir einen langen, von Palmen gesäumten Sandstrand entlang.

In Akwidaa versorten wir uns wieder mit Proviant, bevor wir weiter der Küste nach Cape Three Points folgten, dem südlichsten Punkt Ghanas. Wir hatten Glück und nur wenige Minuten später wurden wir von einem Jeep auf der Ladefläche mitgenommen. In voller Fahrt ging es über die hügelige Schotterpiste, eine rote Staubwolke hinter uns lassend. Als wir in Cape Three Points ankamen war unsere Haut rot und unsere Haare orange. Nach einer kurzen Abkühlung im Meer nahmen wir die letzte Etappe unseres Weges in Angriff. Ein ungefähr zweistündiger Fußweg führte über einen Berg und von dort weiter an der Küste nach Princes Town, wo wir gerade mit Anbruch der Dämmerung eintrafen.Nachdem wir ein Gasthaus gefunden hatten fielen wir nach einer Dusche völlig erschöpft ins Bett und konnten am nächsten Morgen richtig lang ausschlafen.

Eigentlich hatten wir geplant eine Nacht in Akwidaa und eine zweite in Cape Three Points am Strand zu übernachten doch wir sind so gut voran gekommen, dass wir die ganze Strecke an einem Tag zurückgelegt haben.

Von Princes Town wollten wir zu Fuß weiter nach Axim, doch es kam anders. Als wir uns bepackt mit Essen und Trinkwasser für die nächsten Tage auf den Weg machten wurde uns beim Versuch eine Lagune zu durchqueren unsere Sachen geklaut. So endete unsere Reise auf dem Polizeirevier bei einem sehr "seriösen" Polizisten der in Unterhemnd vor uns stand und unsere Personalien auf einen Schmierzettel schrieb. Jetzt müssen wir eben abwarten was dabei rauskommt.

Wir hatten trotzdem eine tolle Reise, auch wenn wir früher als geplant wieder in Accra waren!

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